IMG_2680_cover

Cycling the British South Coast
from Dover to Land’s End

1.700 km mit dem Rad durch Südengland und Cornwall

Generation Velo _____ Story _____ Generation Velo _____ Story _____ Generation Velo _____ Story

Blog 
von Ute Büttner

Im August 2024 habe ich meine Bikepacking-Tour durch Südengland und Cornwall gestartet. Was im Frühjahr 2024 noch eine Idee war, wurde in den darauffolgenden Wochen immer konkreter: mit Routenplanung, Equipment-Auswahl und Planung der An- und Abreise wurde aus der Idee kurzdrauf ein richtiger Plan.

Das Organisatorische 

Ich wusste, dass ich meine Tour in Dover im Südosten Englands beginnen möchte um dann einmal die gesamte Südküste zum südwestlichsten Punkt der britischen Insel entlangzuradeln – und wieder zurück. Entlang der englischen Südküste ging es jeden Tag eine Etappe nach der anderen durch wunderschöne (aber auch windige) Küstenlandschaft. Für die Routenplanung habe ich Komoot genutzt, was mich größtenteils auf dem super ausgebauten Radwegenetz der National Cycle Network geführt hat.


Rad und Equipment: Weniger ist mehr 

Beim Bikepacking gilt die Devise: Weniger ist mehr. Aber bitte nicht zu wenig. Denn einige Essentials müssen einfach mit ins Gepäck. 

Das Wichtigste bei dieser Tour war natürlich mein Rad. Ich habe die knapp 1.700km mit meinem JobRad Gravelbike gemacht und das war auch im Nachhinein die richtige Wahl! Verglichen mit meinem Rennrad, hatte ich mit dem Gravelbike die Freiheit, auch abseits von Straßen und geteerten Wegen zu fahren und auch den ein oder anderen Routenabschnitt „offroad“ zu fahren.

Mein sehr minimalistisches Gepäck war in einer Satteltasche (17 Liter), einer Rahmentasche (3 Liter) und zwei Lenkertaschen ( 9 und 3 Liter) und zwei Gabeltaschen (je 3 Liter) untergebracht. Neben Zelt, Isomatte und Schlafsack hatte ich noch einen kleinen Campingkocher dabei.

Neben der Radkleidung, die ich am Körper trug hatte ich also noch ein Wechselset (Bib Shorts, Jersey und Socken) dabei, „Freizeitkleidung“ (Legging und Merinoshirt), ein paar Badelatschen, Hygieneartikel und die wichtigsten Teile in meinem Gepäck - wie sich später rausstellen sollte - eine Regen- sowie eine leichte Daunenjacke. Das englische Wetter hat mir an manchen Tagen echt alles abverlangt, Regen und Wind haben den ein oder anderen Routenabschnitt echt erschwert und die Daunenjacke hatte ich an diesen Tagen nicht nur als Isolation unter der Regenjacke an, sondern auch nachts im Schlafsack, weil es ordentlich frisch werden konnte.

Außerdem hatte ich ein einer Flaschenbox am Rahmen alle notwendigen Tools und Reparaturteile eingepackt (Schloss, Minitool, Mini-Pumpe, Flickzeug, Ersatzschlauch, Reifenheber, Ersatz-Bremsbeläge und, für alle Fälle, ein Ersatz-Schaltauge).

Was sehr minimalistisch klingt, war am Ende aber durchaus ausreichend.


Minimalismus und das Gefühl von großer Freiheit

Das fasst Bikepacking ganz gut zusammen. Für mich war das Gefühl, jeden Tag im Freien zu sein, den ganzen Tag mit dem Rad durch die englische Küstenlandschaft zu fahren und am Abend spontan zu entscheiden, wo man das Zelt aufschlägt, wirklich ein Gefühl von Freiheit. Auch wenn ich die Gesamtroute bereits vorab geplant hatte, habe ich abends oder auch erst am nächsten Morgen meine Tagesetappen im Detail „geplant“ oder manchmal einfach drauflosgefahren. Die Länge der Etappe war dann davon abhängig, wie das Wetter ist, wie ich mich körperlich an diesem Tag fühle und an welchen Orten ich entlangfahre, an denen ich ggf. etwas mehr Zeit verbringen und nicht einfach nur durchfahren möchte. Und so oft auf dieser Tour habe ich gemerkt, dass man dafür nicht viel braucht. Die wesentlichen Dinge, die ich in meinen Radtaschen verpackt hatte, waren immer völlig ausreichend – ein gutes Gefühl!


Mein Fazit

Die wichtigste Eigenschaft auf dieser Tour: Waterproof. Ob Radtaschen oder Kleidung. Hier machen qualitativ hochwertige Sachen durchaus Sinn, wenn man nicht nachts im Zelt liegen will und das Wasser reintropft oder man mit nassen Sachen morgens wieder aufs Rad steigen will. Ich war mit meiner Kleider- und Equipmentauswahl super happy und würde alles auch bei der nächsten Bikepackingtour wieder einpacken.

Die Eindrücke, die ich auf dieser Tour sammeln durfte, sind auch im Nachhinein einfach nur einzigartig. Besonders die hügelige Küstenlandschaft in Cornwall hat mich überwältigt. Die einsamen Küstenstraßen schlängeln sich durch grüne Hügel zu kleinen Fischerorten und fast tropisch aussehenden Stränden mit Palmen, weißem Sand und türkisfarbenem Wasser – wer rechnet schon damit, sowas in England zu finden?

Ein großes Dankeschön an GENVELO: nicht nur dafür, dass ihr meine Idee von Anfang an unterstützt und mich darin bestärkt habt, sondern mir auch bei der Auswahl meiner Radbekleidung maßgeblich geholfen habt. Meine Tour ist nicht zuletzt durch eure Unterstützung zu einem unvergesslichen Erlebnis und Erfolg geworden. Ich danke euch von Herzen!

IMG_2666
IMG_2670
IMG_2683
IMG_2689
IMG_2692
IMG_2748
IMG_2849
IMG_2895
IMG_2935
IMG_4350
IMG_4485